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  Mein alter E30

Das folgende könnte für den einen oder anderen M50 Fahrer durchaus sehr interessant sein...

 

Die Probleme:

 

-          leichte Drehzahlschwankungen bzw. Leerlaufsägen, vor allem wenn man z.B. ohne Gang an die Ampel rollt und dann bremst (also Drehzahl runter auf 500, rauf auf 750 und das ganze mit kleiner werdender Amplitude 3-5mal bis die Drehzahl wieder stabil war)

 

-          leicht zittriges bis stotterndes Anfahren nach längerem warten im Leerlauf (hat sich fast angefühlt wie Fehlzündungen oder Aussetzer) mit vorhergehendem verschlucken, also kurzem Abfall der Drehzahl vor dem Beschleunigen beim Anfahren

 

-          so ne Art ruckeln im Bereich von 2000-2500rpm bei Teillast bzw. Konstantfahrt mit wenig Gas (hat sich auch wie Fehlzündungen bzw. Spritmangel angefühlt)

 

-          nicht konstantes Beschleunigen unter Volllast über das Drehzahlband, einhergehend mit Schwankungen/Schwingungen des Zeigers der Momentanverbrauchsanzeige (man konnte fast meinen der bekommt keinen oder zu wenig Sprit, Benzinfilter is aber noch nicht alt)

 

Die beschriebenen Problemchen haben dezent angefangen und sich im Lauf der Zeit so nach und nach verschlechtert. Einem 4-Zylinder-Fahrer wäre es wahrscheinlich gar net groß aufgefallen, aber als ich den Dicken gekauft hab (vor 3 1/2 bzw. vor 80.000km) war die Laufkultur viel besser.

 

 

Die Arbeiten:

 

Wegen des Leerlaufsägens wollte ich mir das Leerlaufregelventil (LLR) mal vornehmen, allerdings ist dies beim M50 so herrlich eingebaut, dass es fast nicht zu erreichen ist.

 

Aufgrund der anderen Problemchen und völlig intakter Zündspulen und keines Fehlerspeichereintrages lag die Vermutung eines Falschluftproblems im Bereich des Ansaugtraktes nahe (der Faltenbalg wurde aufgrund eines Risses vor ca. 1Jahr schon getauscht, also schaut euch den mal genau an, im Zweifel gleich mitbesorgen, der kostet ca. 15€)

 

Dann hab ich mir mal Zeit genommen und die Ansaugspinne nebst dem ganzen Schlauchkram der dranhängt demontiert (dann is auch der LLR gut zugänglich)

 

Da bei einem 13 Jahre alten Auto die ganzen Schläuche aufgrund des Alters und der Temperaturspiele denen diese ausgesetzt sind porös werden bzw. die Dichtungen im Lauf der Jahre aushärten wurden folgende Teile vorher besorgt und natürlich ausgetauscht:

 

  • 13 41 1 738 187 – Formschlauch vom LLR zum Faltenbalg
  • 13 41 1 738 185 – Formschlauch vom LLR zur Ansaugbrücke
  • 13 41 1 722 944 – Winkelstück zum Anschluss der Formschlauch am Faltenbalg
  • 11 61 1 738 629 – Anschlussstück des Formschlauch vom LLR an der Ansaugbrücke (bei dem Teil bricht die Rastnase der Verriegelung gerne ab und dann is das Problem groß, also lieber ein neues, zumal da der neue O-Ring auch gleich mit dran ist, das Teil kostet eh nur um die 2,50€)
  • 11 61 1 735 800 – Anschlussstück incl. O-Ring für Unterdruckschlauch des Benzindruckreglers
  • 11 61 1 717 259 – Dichtungen der Ansaugsaugspinne am Zylinderkopf (natürlich 6 Stück)
  • 11 61 1 716 174 – Profildichtung zur Drosselklappe
  • 11 15 1 730 724 – O-Ring des Anschlussstückes der Kurbelgehäuseentlüftung
  • 11 15 1 735 150 – Schlauch von der Kurbelgehäuseentlüftung zum Faltenbalg
  • 11 15 1 726 828 – Schlauch von der Kurbelgehäuseentlüftung zum Anschlussstück des LLR an der Ansaugbrücke
  • 51 73 1 257 971 – Unterdruckschlauch vom Benzindruckregler an der Ansaugbrücke

 

Klingt jetzt nach viel, kostet aber beim Freundlichen zwischen 60€ und 65€

 

 

Durchführung der Arbeiten:

 

-          Faltenbalg demontieren

 

-          Drosselklappe demontieren (4 Schrauben)

 

-          Anschlussstück des LLR von der Ansaugbrücke abziehen (is ein bischen Fummelarbeit aber wenn die Rasnase abbricht, was bei mir der Fall war, habt ihr das Neuteil ja da)

 

-          Die beiden unteren Halteschrauben der Ansaugbrücke rausdrehen (knifflig aber machbar)

 

-          Abdeckung der Einspritzleiste entfernen

 

-          Die Benzinschläuche rechts und links an der Einspritzleiste lösen und abziehen, damit ihr dann die Einspritzleiste auch weit genug hochbekommt um später die Ansaugbrücke zu demontieren.

 

VORSICHT BRANDGEFAHR!!! um es mal übertrieben auszurücken.

 

Anders gesagt da kommt halt beim Entfernen Benzin rausgelaufen, also auffangen, vorher Kippe aus (das der Motor bei der ganzen Aktion kalt sein sollte setz ich mal voraus, sonst verbrennt ihr euch eh die Griffel)

 

Wer übrigens nach dem Kaltstart Probleme mit Benzingeruch hat, sollte diese beiden Schläuche auch gleich tauschen, denn zu 99% sind die dafür verantwortlich und so gut wie während dieser Aktion kommt man da nie wieder ran.

Teilenummern der beiden Schlauch-Kits bei denen die Schellen auch gleich mit dabei sind 13 31 1 740 475 und 13 31 1 703 489

 

-          Die beiden Haltschrauben der Einspritzleiste entfernen und diese nach oben abziehen (am besten mit 2 Holzleisten oder Hammerstielen vorsichtig aushebeln, die Einspritzventile können etwas fest sitzen)

 

-          Unterdruckschlauch am Benzindruckregler abziehen, das Gegenstück an der Ansaugbrücke könnt ihr später wenn die Ansaugbrücke draußen ist bequemer tauschen (man war der Schlauch bei mir porös)

 

-          Die 7 Schrauben der Ansaugspinne am Zylinderkopf entfernen (keine verlieren sind spezielle Schrauben!)

 

-          Ansaugspinne vorsichtig vom Zylinderkopf abziehen, dabei auf die Einspritzventile aufpassen, ihr solltet die Einspritzleiste weit genug nach oben drücken können, da die Schläuche ja entfernt sind. Auf der Unterseite der Ansaugbrücke noch die Leitung vom Ansaugtemperaturfühler entfernen und den Benzinschlauch aus der Halterung ausclipsen, dann könnt ihr das Teil vollständig entfernen

 

-          Nun ist der LLR auch gut zugänglich, also Stecker vom LLR abziehen und raus damit. Ich hab den LLR mit Bremsenreiniger gespült und mit Druckluft ausgeblasen (mehrfach) da kam einiges an Dreck raus. Wenn er sauber ist und ihr ihn in der Hand habt und leicht rechts-links dreht sollte von dem (nun leichgängigen) Schieber ein deutliches klack-klack zu hören sein.

 

Vor dem Zusammenbau die Dichtflächen am Zylinderkopf gründlich reinigen, dabei sollte euch nichts in die Ansaugkanäle fallen, also am besten mit Lappen zustopfen und sauber arbeiten!

 

Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge, natürlich mit den neuen Schläuchen, Anschlussstücken und Dichtungen. Die Dichtungen und O-Ringe habe ich mit etwas Silikonöl eingerieben (auch die der Einspritzventile) damit alles Schön zusammengeht, und das Silikonöl greift auch den Gummi nicht an.

 

 

Fazit:

 

-          Von den Leerlaufschwankungen ist nichts mehr zu merken, die Leerlaufdrehzahl ist nun wie festgenagelt

 

-          Das "rupfen" bzw. verschlucken beim Anfahren ist auch vollständig verschwunden

 

-          Ruckeln bei Teillast / Konstantfahrt im Bereich 2000-2500rpm ist weg

 

-          Durchzug im ganzen Drehzahlband wieder absolut sauber

 

Kurzum das Triebwerk schnurrt wieder wie ein Kätzchen, ich muss mich fast wieder neu dran gewöhnen wie seidenweich der nun rennt

 

So, war viel Text und wer's gelesen hat und sich die Mühe macht die Teile zu tauschen (inklusive der Benzinschläuche und des Faltenbalges ca. 100€ Material) wird mit einem M50 Triebwerk belohne das wieder richtig schön seidenweich läuft (vorausgesetzt natürlich der Rest wie z.B. Zündspulen usw. ist in Ordnung)

 

An Zeit könnt ihr bei sauberem und gewissenhaftem arbeiten so ca. 3-4 Stunden einplanen, je nach persönlichem Geschick und Pauseneinteilung...

 

Eine Anmerkung noch:

Vor Arbeitsbeginn habe ich noch den Stecker vom Motorsteuergerät abgezogen, damit das seine gelernten Adaptionsdaten vergisst und nach der Fertigstellung wieder angesteckt. Anschließend den Motor starten und erst mal ca. 10Minuten im Leerlauf laufen lassen ohne Gas zu geben, damit der Dicke seinen Leerlauf und die Warmlaufphase neu adaptieren kann. Anschließend ne Probefahrt mit wechselnden Drehzahlen und Beschleunigungen damit das Steuergerät die Parameter wieder schön anpasst, der Rest kommt dann im täglichen Betrieb.

 

Viel Spaß mit der neuen Laufkultur eueres M50 ...Alex

 

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